Psychotherapie

Psychische Gesundheit - psychische Störungen

Die psychische Gesundheit ist ein wesentliches Element der Lebensqualität. Sie umfasst Aspekte wie persönliches Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit, Selbstbewusstsein, Beziehungsfähigkeit, die Fähigkeit, Lebensbelastungen zu bewältigen, produktiv zu arbeiten und etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen. Sie ist kein Zustand, sondern ein vielschichtiger, dynamischer Prozess, der neben individuellen Aspekten auch von äusseren Faktoren beeinflusst wird.

Dagegen beeinträchtigen psychische Störungen die Funktionsfähigkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens. Sie schränken den Menschen in seinem Alltag ein und können sich auf emotionaler, kognitiver, interpersonaler und körperlicher Ebene sowie auf sein Verhalten auswirken. Oft beeinflussen sie alle Lebensbereiche. Sie mindern die Lebensqualität von Betroffenen, belasten Angehörige und können zu Suizid führen. Psychische Störungen gehören zu den häufigsten und den am stärksten einschränkenden Krankheiten. In seinem vierten Monitoringbericht 2016 (Obsan 72) zur psychischen Gesundheit in der Schweiz schätzt das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Schuler, Tuch, Buscher & Camenzind, 2016): "Knapp 5% der Schweizer Bevölkerung fühlen sich stark, rund 13% mittelschwer belastet, was bedeutet, dass bei 18 von 100 Personen das Vorliegen einer psychischen Störung wahrscheinlich ist."

Was ist Psychotherapie?

Das Ziel der Psychotherapie ist eine Veränderung in der Lebensgestaltung des Betroffenen. In erster Linie wird eine Befreiung von oder zumindest eine Reduktion der beeinträchtigenden Symptomatik angestrebt. Im Verlauf des psychotherapeutischen Prozesses setzen Sie sich intensiv mit sich und den Faktoren auseinander, die Ihr psychisches Leiden verursachen. Dadurch eröffnen sich Ihnen neue Möglichkeiten im eigenen Handeln und Erleben. Erfolgreiche Psychotherapie führt zu einer tiefgreifenden Veränderung in der Lebensführung. Seelisches Leiden kann dadurch gemindert oder geheilt werden.

Als geschulter Psychotherapeut steuere ich aufgrund meiner Fachkompetenz den psychotherapeutischen Prozess – abgestimmt auf die individuelle Problemstellung, Ihre Bedürfnisse und in enger Zusammenarbeit mit Ihnen. Dabei verstehe ich Psychotherapie als Anleitung zur Selbsthilfe: Künftige psychische Krisen sollen besser und wenn möglich ohne professionelle Hilfe bewältigt werden.

Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist wissenschaftlich nachgewiesen und anerkannt. Was als psychische Krankheit oder Störung gilt, ist in international anerkannten Klassifikationssystemen festgelegt, z. B. in der "Internationalen Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F)" der Weltgesundheitsorganisation WHO (Dilling, Mombour & Schmidt, 2014).

Mein Therapieangebot

Mein psychotherapeutisches Angebot richtet sich an erwachsene Einzelpersonen jeden Alters. Ich behandle Betroffene von psychischen Krankheiten oder körperlich bedingten Krankheiten mit belastenden psychischen Auswirkungen. Dabei lege ich Wert auf eine ganzheitliche Sichtweise: Eine vertrauensvolle, tragfähige Therapiebeziehung, die Nutzung von Ressourcen und der Einbezug wichtiger Beziehungen sind tragende Säulen meiner therapeutischen Arbeit. In meiner Praxis biete ich die Behandlung folgender psychischer Erkrankungen an:

  • Depressionen
  • Ängste (Panikattacken, Phobien)
  • Psychosomatische Störungen (körperliche Erkrankungen, die durch psychische Faktoren beeinflusst werden)
  • Zwangserkrankungen (Zwangsgedanken, -handlungen)
  • Belastungen nach Traumata (Vergewaltigung, Missbrauch, Unfall)
  • Stressbedingte Erkrankungen, Burnout
  • Abhängigkeiten und Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente etc.)
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Essstörungen
  • Seelisch bedingte Störungen von körperlichen Funktionen (sexuelle Störungen, Schlafstörungen)

Zudem unterstütze ich Sie bei Problemen wie: Stress, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Paar- und Familienkonflikte, schwierige Lebenssituationen, Trennung, schwere körperliche oder chronische Erkrankungen oder bei existenziellen Fragen um Leiden, Alter, Endlichkeit und Tod. Schliesslich ist mein Angebot geeignet für Menschen, die sich eine bessere Gesundheit, erfüllendere Beziehungen und mehr Lebenszufriedenheit wünschen.

Wirksamkeit von Psychotherapie, Risiken und Nebenwirkungen

Zahlreiche Metaanalysen haben Psychotherapie unbestritten als wirksames Verfahren zur Behandlung psychischer Störungen bestätigt (Grawe et al., 1994; Lambert & Ogles, 2004 u. a.). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ungefähr zwei Drittel der Patientinnen und Patienten mit deutlichem Erfolg behandelt werden (Lambert, 2013). Dieser erfreulich hohe Anteil hat aber auch eine Kehrseite: Ein Drittel der Betroffenen profitieren wenig oder nicht von Psychotherapie und leiden ggf. unter Nebenwirkungen wie die folgenden (Leitner, Märtens, Höfner, Koschier, Gerlich, Hinterwallner, Liegl, Hinterberger & Schigl; 2012b):

  • Phasen der Symptomverschlechterung
  • Phasen von Selbstüberschätzung oder Selbstzweifel
  • Veränderungen in partnerschaftlichen, familiären und freundschaftlichen Beziehungen
  • Berufliche Veränderungen
  • Finanzielle und zeitliche Belastung
  • Verstrickungen in der Beziehung zum Psychotherapeuten

Wie bei allen wirksamen Behandlungen können also auch bei Psychotherapien Nebenwirkungen auftreten. Sollten sich genannte oder andere für Sie unerwünschte Veränderungen zeigen, bitte ich Sie, diese in der Sitzung mit mir anzusprechen, damit wir gemeinsam nach Auswegen suchen können und Sie Ihr Wohlbefinden zurückgewinnen.

Literatur

Dilling, H., Mombour, W. & Schmidt, M. H. (Hrsg.). (2014). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Klinisch-diagnostische Leitlinien (9., vollst. überarb. Aufl.). Bern: Huber.

Grawe, K., Donati, R., & Bernauer, F. (1994). Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe.

Lambert, M. J., & Ogles, B. M. (2004). The efficacy and effectiveness of psychotherapy. In M. J. Lambert (Ed.), Bergin and Garfield’s handbook of psychotherapy and behavior change (5 ed., pp. 139-193). New York: Wiley.

Leitner, A., Märtens, M., Höfner, C., Koschier, A., Gerlich, K., Hinterwallner, H., Liegl, G., Hinterberger, G. & Schigl, B. (2012b). Psychotherapie: Risiken, Nebenwirkungen und Schäden. Zur Förderung der Unbedenklichkeit von Psychotherapie. Endbericht. Krems, Österreich: Donau-Universität Krems, Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit.

Schuler, D., Tuch, A., Buscher, N. & Camenzind, P. (2016). Psychische Gesundheit in der Schweiz. Monitorin g 2016 (Obsan Bericht 72). Neuenburg: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium.